Studieninhalt und Studienaufbau

Alle Infos zum Inhalt und Aufbau

Der duale Studiengang setzt sich aus vier Studienphasen zusammen und ist auf eine Dauer von sieben Semester ausgelegt. Während der ersten drei Studienjahre bzw. sechs Semestern wechseln sich Studieren und praktisches Arbeiten ab. Die Art der Kombination von Praxis und Studieren variiert von Studienjahr zu Studienjahr. Den Abschluss des Studiums bildet die Bachelor-Thesis, die im 7. Semester verfasst wird. Die folgende Übersicht veranschaulicht dies: 

1. Studienjahr: Sie erarbeiten in Vollzeit an der Hochschule wissenschaftliche Grundlagen inklusive eines Praxistages in Ihrer Praxisstelle. In der vorlesungsfreien Zeit führen Sie das Studium bei den Kooperationspartner*innen fort. Dies wird durch praxisfeldspezifische Theorie-Praxis-Seminare begleitet, die sich bis zum Ende des Studiums erstrecken.

2. Studienjahr: Ihr Studium findet durchgehend in Teilzeit bei den Kooperationspartner*innen sowie im Theoriestudium an der Hochschule statt. Auf diese Weise wird eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis ermöglicht.

3. Studienjahr: Ihr Studium findet in Teilzeit bei den Kooperationspartner*innen statt, wodurch eine enge Theorie-Praxis-Verknüpfung und -Diskussion ermöglicht wird. Die Seminare an der Hochschule sind verblockt und auf die Semester verteilt. Zusätzlich wählen Sie eine Vertiefungsrichtung, die es Ihnen ermöglicht, sich kontextspezifisch auf die Anfordernisse in der Sozialen Arbeit vorzubereiten und Ihr Wissen in ausgewählten Arbeitsfeldern zu erweitern. Die Wahl setzt keine Vorerfahrungen im entsprechenden Handlungsfeld voraus. Folgende fünf Vertiefungsrichtungen werden angeboten:

Der aktuelle gesellschaftliche Wandel impliziert weitreichende Auswirkungen auf die Familie und das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Die Vertiefungsrichtung greift diese Umbruchsituation auf und vermittelt die in der Praxis benötigten Handlungsfähigkeiten, um die Adressat_innen in der Realisierung einer selbstbestimmten Lebensführung professionell unterstützen zu können.

Inhalte

  • Konstruktionen von Kindheit, Jugend und Familie im Wandel der Zeit
  • Klassische und aktuelle Entwicklungs- und Lerntheorien
  • Rechtliche Vertiefungen der sozialstaatlichen Leistungen
  • Bedarfsfeststellung und pädagogische Diagnostik
  • Beratung von/Kooperation mit Eltern/Familien

Migrationsbedingte Veränderungen unserer Gesellschaft, u.a. aufgrund der aktuellen Flüchtlingszuwanderung, erfordern von den Fachkräften der Sozialen Arbeit zunehmend eine erweiterte Professionalität. In dieser Vertiefungsrichtung werden die in der Praxis benötigten spezifischen Handlungsfähigkeiten in Bezug auf Migration und Flucht vermittelt.

Inhalte 

  • Migrations- und Fluchtbewegungen
  • Migrationstheoretische Grundlagen
  • Soziale Lebenslage und Teilhabe von Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrungen
  • Flucht-, Migrations- und Integrationspolitik
  • Rechtliche, sozialstaatliche und zivilgesellschaftliche Rahmenbedingungen
  • Spezifische Konzepte und Methoden interkultureller, differenzbewusster Sozialer Arbeit 

In der Vertiefungsrichtung „Behinderung und Teilhabe“ wird das sozialstaatliche Hilfesystem für Menschen mit Behinderungen (insbes. Eingliederungshilfe) in den Fokus genommen. Zudem wird es auf seine Potentiale und Grenzen der Ermöglichung von Teilhabe am Leben in der Gesellschaft für seine Adressat_innen befragt.

Inhalte 

  • (De-)Konstruktion von Behinderung in Vergangenheit und Gegenwart
  • Hilfesystem für Menschen mit Behinderungen und seinen Akteur_innen
  • Aufgaben und Funktionen Sozialer Arbeit im Feld der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie
  • Aktuelle behindertenpolitische Diskurse (wie etwa Teilhabe, Inklusion, Intersektionalität)

Soziale Arbeit im Sozialraum hat eine lange Tradition und befindet sich zugleich in stetem Wandel. Grundlage ist die Kenntnis sozialräumlicher Problemsituationen und ihrer Auswirkungen auf Lebenswelten von Adressat_innen sowie der theoretischen und konzeptionellen Grundlagen sozialräumlichen Handelns. 

Durch die Erarbeitung sozialwissenschaftlicher Begriffe und Konzepte, eine Betrachtung der historischen Entwicklung und eine Praxis reflektierende Auseinandersetzung, lernen die Studierenden die Bedeutung von Sozialraumorientierung für Teilhabemöglichkeiten und Verwirklichungschancen in der Sozialen Arbeit zu reflektieren und erarbeiten sich das nötige Wissen und Können für deren Umsetzung.

Inhalte 

  • Ursachen sozialräumlicher Ungleichheit und daraus resultierender Problemlagen
  • Historische Entwicklung der sozialräumlichen Sozialen Arbeit
  • Positionen der Sozialraum-Debatte
  • Fachliche Konzepte der Sozialraumorientierung
  • Rechtliche Grundlagen
  • Diagnostische, planerische, gestaltende Methoden

Religion und religiöse Erscheinungsformen bekommen in der Einwanderungsgesellschaft eine neue Bedeutung. Für viele Menschen ist Religion gleichbedeutend mit Kultur und Identität. Das macht es auch für die Soziale Arbeit nötig, Religion in ihrer Bedeutung für Individuum und Gesellschaft sensibel wahrzunehmen und dafür Kompetenzen zu entwickeln.

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Religion zielt auf Kenntnisse über Phänomene von Religion und deren politische und soziale Relevanz. Ein weiterer Gegenstand ist die Reflexion der eigenen Haltung gegenüber religiösen Fragen, Bedürfnissen und Ressourcen von Adressat_innen Sozialer Arbeit. Studierende entwickeln so eine erhöhte Sensibilität für diesen Bereich und lernen dadurch, auf gegenwärtige Anforderungen in der Sozialen Arbeit angemessen zu reagieren.

Inhalte

  • Religion und gegenwärtige Gesellschaft im deutschen und europäischen Kontext
  • Religionsphänomenologie
  • Religionssoziologie
  • Grundzüge ausgewählter konfessioneller Religionen (z.B. Christentum und Islam) hinsichtlich ihrer Inhalte und Organisationsformen
  • Theoretische Zugänge zu Religionssensibilität und daraus entwickelte Handlungskonzepte
  • Religion und Biographie

Bachelor-Thesis (7. Semester) Sie schreiben, begleitet durch Bachelor-Kolloquien, Ihre Bachelor-Thesis. Währenddessen sind Sie bei der*m Kooperationspartner*in tätig und bereiten den Übergang in den Beruf vor.