Der Weg ins kirchliche Amt als Diakon*in kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen – entweder im Rahmen einer Ausbildung oder eines Hochschulstudiums. In beiden Fällen ist der Abschluss mit einem sozialen oder pflegerischen Berufsfeld verbunden. An der Evangelischen Hochschule in Hamburg besteht die Möglichkeit, die diakonischen Qualifikationen ergänzend zum Bachelorstudium der Sozialen Arbeit zu erwerben. Dies ist sowohl im Vollzeitstudium als auch im berufsintegrierenden Bachelorstudiengang möglich.
Studieren an der Evangelischen Hochschule Hamburg
Diakonie studieren
Abschluss Diakon*in
Studienmodell 1-3 Blöcke je
Semester (Freitag &
Samstag)
Credit Points 64 ECTS
Studienbeginn Wintersemester
Dauer 4 bis 8 Semester

Sie studieren Soziale Arbeit im Bachelor? Dann haben Sie die Möglichkeit, durch die Belegung zusätzlicher Bausteine diakonische Kompetenzen zu erwerben. Diese Doppelqualifikation steht sowohl Studierenden des Vollzeitstudiums als auch jenen der dualen Studiengänge zur Verfügung. Ziel des Diakoniestudiums ist die Vermittlung theologischen, sozialwissenschaftlichen und pädagogischen Fachwissens, das in der Arbeit mit Menschen von Bedeutung ist. Die Integration von Sozialwissenschaften und Theologie ist dabei profilbildend für die Studiengänge der Evangelischen Hochschule.
Mit den erworbenen Qualifikationen können Studierende das kirchliche Examen ablegen, das zur Einsegnung als Diakon*in berechtigt. Damit legt der Diakonieabschluss die Grundlage für eine spätere Tätigkeit als Diakon*in – etwa in kirchlichen Gemeinden, diakonischen Unternehmen oder Landeskirchen. Er richtet sich daher an all jene, die eine sozialpädagogische oder pflegerische Tätigkeit in diesen Bereichen anstreben.
Studieninhalte und -aufbau
Das integrierte Studium von Theologie, Diakoniewissenschaft und Sozialwissenschaften sowie die spezifischen Bausteine und Module richten sich an folgenden Zielen aus:
- Sie vermitteln diakonisch-theologisches Grundwissen und Kompetenzen im Handlungsfeld von Kirche und Diakonie (Unterstützungsprozesse, Bildungsprozesse).
- Sie reflektieren die Diakonie als Organisation – sowohl in ihrer historischen Entwicklung als auch im Kontext aktueller sozialstaatlicher, gesellschaftlicher und theologischer Diskurse.
- Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der ethischen Auseinandersetzung mit den Spannungsfeldern diakonischen Handelns.
- Nicht zuletzt unterstützen sie Studierende dabei, ihre eigene religiöse Biografie einzuordnen – als Basis für ein authentisches diakonisches Wirken.
Das Diakoniestudium an der Evangelischen Hochschule in Hamburg ist in 12 eigenständige Module aufgeteilt. Da der Diakonieabschluss eine Zusatzqualifikation darstellt, die im Rahmen dreier Bachelorstudiengänge entweder in Vollzeit oder dual erworben werden kann, ist der Aufbau stark an diesen ausgerichtet. Das Diakoniestudium kann daher in einem zeitlich flexiblen Rahmen von 4 bis 8 Semestern absolviert werden.
Folgende Module sind vorgesehen:
Modul 1 | Biblische Traditionen in gegenwartsbezogener Deutung |
Modul 2 | Religionssensible Haltung und Kompetenz |
Modul 3 | Ethische Orientierung in diakonisch-gemeindepädagogischen Handlungsfeldern |
Modul 4 | Angewandte evangelische Theologie |
Modul 5 | Diakonisch-gemeindepädagogische Praxis unter den Bedingungen von Kirche, Diakonie und Gesellschaft |
Modul 6 | Ritualkompetenz und Kommunikation des Evangeliums in diakonisch-gemeindepädagogischen Handlungsfeldern |
Modul 7 | Evangelische Bildung und Religionspädagogik |
Modul 8 | Seelsorgerliches Handeln in diakonisch-gemeindepädagogischen Handlungsfeldern |
Modul 9 | Das diakonische Profil in diakonischen Unternehmen |
Modul 10 | Diakonisch-gemeindepädagogische Identität und Gemeinschaft |
Modul 11 | Diakoniewissenschaftliches Projekt |
Modul 12 | Diakonisches Examen: Abschlussarbeit und Kolloquium |
Nähere Informationen finden Sie im Modulkatalog.
Berufliche Perspektiven
Die doppelte Qualifikation als Sozialpädagog*in und Diakon*in eröffnet ein breites Spektrum an beruflichen Möglichkeiten – sowohl im kirchlichen und diakonischen Kontext als auch bei staatlichen und freien Trägern. Anstellungsmöglichkeiten ergeben sich beispielsweise in folgenden Bereichen:
- Arbeit in einer Kirchengemeinde, beispielsweise Kinder- und Jugendarbeit, Seniorenarbeit, Erwachsenenarbeit
- Arbeit in übergemeindlichen Stellen, beispielsweise als Referent*in in Jugendpfarrämtern, Jugendkirchen
- Arbeit in sozialen Berufsfeldern, beispielsweise in der Arbeit mit Menschen mit Fluchterfahrung
- sozialarbeiterisch-diakonische Arbeit im Kontext von Stadtteildiakonie und Gemeinwesenarbeit
- Arbeit in Bildungs- und Beratungsinstitutionen der Kirchenkreise
- Seelsorge (z. B. in Krankenhäusern)
Viele diakonische Träger setzen Diakon*innen zudem in profilbildenden Funktionen ein, um deren fachlich-theologische Perspektive in der Praxis sichtbar zu machen.
Zulassungsvoraussetzungen
Das Diakoniestudium ist optionaler Bestandteil zweier Bachelorstudiengänge an der Evangelischen Hochschule. Mit der Zulassung zu einem dieser Studiengänge sind Sie automatisch für den Doppelabschluss als Diakon*in berechtigt. Voraussetzung für die spätere Einsegnung als Diakon*in ist die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche.
Das Diakoniestudium steht darüber hinaus Student*innen bzw. Absolvent*innen eines Bachelorstudiums der Sozialen Arbeit an einer anderen Hochschule offen, die diakonische Qualifikation mit ihren Arbeitsfeldern kombinieren möchten. Auch Berufsgruppen aus fachlich verwandten sozialen Bereichen sind zum Diakoniestudium eingeladen.
Die konkreten Zugangsvoraussetzungen der BA-Studiengänge finden Sie hier:
Bewerbung
Die Bewerbungsbedingungen für das Diakoniestudium entsprechen den Zulassungsvoraussetzungen des BA Soziale Arbeit & Diakonie (Vollzeit) bzw. des BA Soziale Arbeit & Diakonie (berufsintegrierend). Somit sind Sie durch die Zulassung zu einem dieser beiden Studiengänge automatisch auch für den Doppelabschluss als Diakon*in zugelassen.
Bitte beachten Sie: Zusätzlich ist für die Einsegnung als Diakon*in die Mitgliedschaft in der Ev. Kirche erforderlich.
Kontakt
Sprechzeiten:
Montag bis Freitag
9:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Information und Beratung

Studiengangskoordination

FAQ
Ja, der Diakonieabschluss kann auch nach einem abgeschlossenen Studium nachgeholt werden – insbesondere dann, wenn Sie einen sozialpädagogischen oder pflegerischen Studiengang absolviert haben. Die Evangelische Hochschule bietet aufbauende Qualifizierungsangebote an, die die diakonisch-theologischen Inhalte ergänzen. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieser Zusatzbausteine ist die Einsegnung als Diakon*in möglich.
Weitere Informationen zu unserem Aufbaustudium Diakonie finden Sie hier.
Während des Studiums profitieren Sie von einem umfassenden Unterstützungsangebot in Form von Supervision und Mentoring. Das gibt Ihnen Raum für Reflexion, persönliche Entwicklung und fachliche Begleitung. So werden Sie individuell in Ihrem Lernprozess und auf Ihrem Weg in die Praxis unterstützt.
Wir sind offen für alle Menschen, gleich welcher Religionszugehörigkeit. Bei uns haben auch schon Menschen ohne Glaubensbekenntnis studiert und ihr Studium mit Zertifikat abgeschlossen. Beachten Sie aber, dass für die Einsegnung als Diakon*in die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche zwingend notwendig ist. Sie können das Diakoniestudium aber natürlich ohne das Ziel der Einsegnung absolvieren, wenn Sie die Inhalte interessieren. Die Diakonie beschäftigt auch nicht konfessionell gebundene Mitarbeitende.
Mit dem deutschlandweit einheitlichen Diakonieabschluss der evangelischen Kirche können Sie in ganz Deutschland als Diakon*in arbeiten. Ein paar Zahlen zum Überblick: Allein in Hamburg gibt es 1.500 diakonische Angebote und Einrichtungen. In ganz Deutschland arbeiten rund 453.000 Menschen unter dem Dach der Diakonie.
Wir gehören zur Diakonie Hamburg, die ihrerseits Teil der Diakonie Deutschland ist. Wir haben aber auch eine eigene Gemeinschaft. Bereits als Student*in an der Evangelischen Hochschule in Hamburg können Sie in die Brüder- und Schwesternschaft des Rauhen Hauses eintreten. Ihr Leitbild: „Wir wollen Himmel und Erde, Glaube und Liebe, Wort und Tat, verbinden. Dafür stehen wir ein.“ Die geistliche Gemeinschaft bietet auch ganz praktische Unterstützung, nämlich einen Studienfonds.