Am 2. Mai 2018 war unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrike Suhr, Prof. Dr. Gabriele Schmidt-Lauber und Janna Schlegelmilch nun bereits zum zweiten Mal eine Studiengruppe der Diakonieschule Aarhus aus Dänemark zu Gast an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie. Dieser Austausch kam aufgrund der ähnlichen Konzeption der Studiengänge beider Hochschulen zustande. So ist sowohl für die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie als auch für die Diakonieschule Aarhus profilbildend, dass Diakonie einen festen Bestandteil der Bachelor-Studiengänge darstellt. Im Rahmen dieses Treffens wurde den Lehrenden sowie den Studierenden die Stiftung Das Rauhe Haus, das Studienangebot sowie das internationale Austauschprogramm der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie vorgestellt.
Das Selbstverständnis als Diakon_in
Anschließend fand ein interaktiver Austausch zusammen mit den Lehrenden und Studierenden der Diakonieschule Aarhus sowie Studierenden des Diakonieseminars der Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie statt. Hierbei kamen unter anderem folgende Fragen auf: Wie ist das Bild von Sozialarbeiter_innen in der Gesellschaft? Welche Rolle wird Diakon_innen zugeordnet und wie definiert sich Diakonie im Unterschied zur Sozialen Arbeit? Sowohl von deutschen als auch dänischen Studierenden wurde die Identität als Diakon_in begründet mit einem bestimmten Menschenbild, das auf religiös geprägten ethischen Werten basiert und das eigene sozialarbeiterische Handeln prägt.
Diakonie im internationalen Vergleich
Zudem diskutierten die Teilnehmenden die Unterschiede zwischen Deutschland und Dänemark in Bezug auf Diakonie. Dabei wurde deutlich, dass der Titel Diakon_in in Dänemark, anders als in Deutschland, entkoppelt ist von der kirchlichen Einsegnung oder der kirchlichen Zugehörigkeit. Entsprechend beenden alle Studierenden das Studium mit dem Titel „Soziale_r Diakon_in“. Jedoch lässt sich ein Großteil der Studierenden nach Beendigung des Studiums zusätzlich als Diakon_in in der Dänischen Kirche einsegnen. Dies wurde unter anderem darin begründet, dass die Kirche in Dänemark in das staatliche System integriert ist und der Großteil der dänischen Gesellschaft Mitglied der Dänischen Kirche ist. An der Evangeschen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie hingegen stellt der Abschluss als Diakon_in eine Zusatzqualifikation über das Studium hinaus dar, die zugleich an die Einsegnung und die Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche gekoppelt ist.
Gewinnbringender Expertisenaustausch mit Fortführung
Als Abschluss des Treffens folgte auf die Diskussionsrunde eine gemeinsame Besichtigung des Alten Hauses. Das Treffen stellt eine Fortführung und den Ausbau eines länderübergreifenden Expertisenaustauschs über die integrative Gestaltung diakonischer und sozialarbeiterischer Studieninhalte dar. Der gemeinsame Austausch wurde von allen Beteiligten als sehr bereichernd empfunden, sodass weitere Besuche sowie ein Gegenbesuch in Aarhus für die Zukunft geplant sind.