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Wie inklusiv ist Hamburg? – Der Schattenbericht Hamburg ist da

Der "Schattenbericht" des Zentrums für Disability Studies und Teilhabeforschung wurde am 12.12. im Museum für Kunst und Gewerbe präsentiert.

Wo bestehen in Hamburg konkrete Barrieren und Missstände für Menschen mit Behinderung und wie lassen sich diese gemeinsam überwinden? Dies sind zentrale Fragen, mit denen sich die Teilnehmer*innen des Schattenberichts unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Siegfried Saerberg zwei Jahre lang intensiv beschäftig haben. Nun liegen die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse in Form des rund 300 Seiten starken Schattenberichts Hamburg vor, der bei einer großen Präsentation im „Freiraum“ des Museums für Kunst und Gewerbe vorgestellt wurde.

Der Schattenbericht liefert eine aktuelle und kritische Analyse der Behindertenrechtslage in Hamburg und zum Landesaktionsplan der Stadt zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) aus Sicht der Menschen mit Behinderung. Er deckt Missstände auf und liefert konkrete Verbesserungsvorschläge.

Hamburg "marschiert voran" mit dem Schattenbericht

Zu der von Christian Judith und Prof. Dr. Siegfried Saerberg, Leiter des Zentrums für Disability Studies & Teilhabeforschung (ZdDiSplus) an der Ev. Hochschule, moderierten Veranstaltung kamen rund 100 Interessierte in den Freiraum, zahlreiche weitere Teilnehmende folgten der Veranstaltung online.

Ulrike Kloiber, Senatskoordinatorin für die Belange von Menschen mit Behinderungen betonte in ihrem Grußwort, dass sie sich wünsche, dass zukünftig die Erfahrungen und Ergebnisse des Schattenberichtes genutzt werden, um Inklusion in Hamburg voranzubringen. Außerdem hob sie hervor: „Hamburg geht mit dem Schattenbericht voran. Bisher gibt es zu keinem anderen Landesaktionsplan einen Schattenbericht“.

Persönliche Erfahrungsberichte: Wie ist es um die Inklusion bestellt?

Besonders anschaulich wurde das Thema durch persönliche Berichte der zahlreichen Teilnehmer*innen des Schattenberichts, die ihre Erfahrungen teilten und Einblicke in Themen wie Mobilität und Arbeit gaben. So erzählte Melanie Sandrock, wie sie immer wieder entgegen ihres Wunsches in Bus und Bahn geschoben werde, anstatt ihr eine Rampe runterzulassen und sich eigenständig fortzubewegen: „Ich hoffe, dass ich gefragt werde, was ich möchte und meine Grenzen respektiert werden.“

Im Anschluss an den formalen Teil der Präsentation hatten alle Besucher*innen Gelegenheit, sich mit den Teilnehmer*innen des Schattenberichtes auszutauschen und von ihre eigenen Erfahrungen zu teilen. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und wurde von zahlreichen Pressevertreter*'innen - darunter etwa dem NDR Fernsehen sowie Radio - besucht. 

Weitere Informationen sowie den Schattenbericht als Download gibt es unter schattenbericht-hamburg.de

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Prof. Siegfried Saerberg (l.) und Christian Judith führten durch die Präsentation im "Freiraum" des Museums für Kunst und Gewerbe.

Ulrike Kloiber, Senatskoordinatorin für Belange von Menschen mit Behinderungen, sprach das Grußwort. (Fotos: Stephan Wallocha)