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Gewaltschutzkonzept: Ein neues Projekt an der Hochschule

Eine Arbeitsgruppe aus Lehrenden und Studierenden entwickelt derzeit ein Gewaltschutzkonzept für die Ev. Hochschule. Gefördert wird das Vorhaben von der Hochschulrektorenkonferenz. Ein Bericht der Studierenden Carolin Zunker.

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Weiterentwicklung ganzheitlicher Diversitätskonzepte an deutschen Hochschulen. Zu diesen Hochschulen gehört auch die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie. Neben einer Reihe an Veranstaltungen zum Thema Vielfalt wird die Entwicklung eines Gewaltschutzkonzeptes durch die HRK gefördert. Am 27. Januar fand das erste Treffen zur Planung des Schutzkonzeptes statt, an dem zwei hauptamtlich Lehrende, eine Lehrbeauftragte sowie Studierende aus allen Studiengängen teilgenommen haben. Die Hochschule ermöglicht diesen Studierenden ein akkreditiertes Seminar. Zusätzlich begleiten Studierende aus dem praxisintegrierenden Studiengang den Prozess der Schutzkonzeptentwicklung im Rahmen einer Forschungswerkstatt und fokussieren sich auf eine Selbst- und Prozessevaluation.

Gewaltschutzkonzept: Einbindung aller Beteiligten ist essentiell

An Hochschulen gibt es Betreuungs- und Abhängigkeitsverhältnisse, die verschiedene Formen des Machtmissbrauchs ermöglichen. Ein Schutzkonzept ist ein Konzept zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt an Hochschulen als Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte. Dabei ist es von hoher Relevanz, dass alle Beteiligten in den Prozess eingebunden werden, um einen Einfluss auf die Organisationskultur haben zu können. Parallel zur Schutzkonzeptentwicklung an der Evangelischen Hochschule wird ein Rahmenschutzkonzept für das Rauhe Haus erarbeitet. Die Entwicklung eines Schutzkonzeptes an Hochschulen leitet sich aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und dem Hamburgischen Hochschulgesetz ab.

Eine Umfrage soll Stimmungsbild vermitteln

Die Beteiligten haben sich im Seminar theoretisch mit dem Thema Schutzkonzepte auseinandergesetzt, um weitere Vorgehensweisen zu planen. Hierbei wurde entschieden, zunächst eine quantitative Erhebung durchzuführen, die ein erstes Stimmungsbild ermöglicht. Teil dieser Risikoanalyse sind Fragen nach dem allgemeinen Sicherheitsgefühl an der Evangelischen Hochschule, bestimmten Orten und Situationen, in denen dieses nicht vorhanden ist und Verbesserungsvorschläge für den Umgang mit grenzverletzendem Verhalten. Die Befragung wurde an verschiedene Statusgruppen verschickt.

Vom 13. bis 15. März kam die Seminargruppe erneut zusammen und wertete erste Ergebnisse der Umfrage aus. Die Seminargruppe arbeitete drei Tage intensiv am Schutzkonzept. Es wurde recherchiert, ausgewertet, erste Resultate wurden schriftlich festgehalten. Das Schutzkonzept der EH soll allgemeine Grundsätze, Begriffsbestimmungen, Präventionsmaßnahmen, Beschwerdeverfahren und Interventionen sowie Hinweise zu Kooperationen und Öffentlichkeitsarbeit enthalten. Ziel ist es, eine erste Version Ende des Sommersemesters vorliegen zu haben. Dank der Förderung durch die HRK ist das Seminar kreditiert.

Durch die konzentrierte, selbsttätige Arbeit, das strukturierte Vorgehen und die hohe Motivation aller sind die Beteiligten belebt und zufrieden aus drei Tagen intensiver Entwicklungsarbeit ins Wochenende gegangen. Besonders wertvoll war, dass die Stärken von jede*r einzelnen Person deutlich und in der Zusammenarbeit fruchtbar wurden: Recherchearbeit, vorhandene Kenntnisse, Reflexionsprozesse, kreative Gestaltung sowie Verschriftlichungen flossen zu einem Entwurf des Schutzkonzeptes der EH zusammen.

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Eine Hand mit der Aufschrift "Stop"