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Eine gute Entscheidung

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Johanna Ostermann und Michael Gschließer haben im Rahmen des Erasmus+ Programms das Wintersemester 2019/2020 an der Ev. Hochschule absolviert.

Johanna Ostermann und Michael Gschließer studieren an der FH Campus Wien im Masterstudiengang Soziale Arbeit. Im Rahmen des Erasmus+ Programms absolvierten sie das Wintersemester 2019/2020 an der Ev. Hochschule.

„Ich wollte während des Masters was anderes sehen und neue Erfahrungen sammeln. Und es ist ja die Partneruniversität. Es war eine gute Entscheidung. Man muss nicht lange auf eine E-Mail warten und das „Du“ wird gepflegt. Für mich war eher die Frage - warum nicht Hamburg?“, erklärt Michel. „Ich habe den Bachelor an einer Hochschule mit 600 Studierenden absolviert und das hat mir gut gefallen. Ursprünglich wollte ich nach England, aber das war schwierig wegen des Brexits und schlussendlich bin ich froh, in Hamburg zu sein. Vorher haben mir alle gesagt, die Norddeutschen seien so verschlossen. Das kann ich gar nicht bestätigen. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir an einer evangelischen Hochschule sind und es mit Sozialarbeiter_innen zu tun haben. Aber ich erlebe die Leute als sehr offen und Hamburg als sehr divers“, fügt Johanna hinzu.

Während des Semesters haben sie einiges gesehen von Hamburg – das St. Pauli-Museum, das Musical „König der Löwen“, den alten Elbtunnel, das Museum für Hamburgische Geschichte, das Miniatur Wunderland und natürlich die Elphi. Dabei konnten sie die Ersti-Karte nutzen – eine Karte mit Vergünstigungen bei Besuchen von Kulturveranstaltungen, welche in den Einführungstagen an alle Erstsemester verteilt wird. „Dafür war die Ersti-Karte echt super“, meint Johanna.

So schön nah – studieren und wohnen auf dem Hochschulgelände

Während des Semesters wohnten sie im Studierenden-Wohnheim der Hochschule. „Hier trudelt immer jemand ein - ich finde das sehr schön. Die meiste Zeit verbringen wir in der Küche – das ist der Treffpunkt. Es wird gemeinsam gekocht, miteinander Zeit verbracht“, schildert Johanna den WG-Alltag. „Man hat es so schön nah in die Hochschule. Und wenn es ein Problem gibt, muss ich nur anrufen beim Hausmeister und es wird sich sofort darum gekümmert. Außerdem fühlt man sich gleich wieder jünger, wenn man mit jungen Menschen zusammenwohnt“, fügt Michael hinzu und lacht.

Und wie haben die beiden das Studium an der Ev. Hochschule erlebt? „Uns gefällt der partizipative Ansatz beziehungsweise das Einbeziehen der Studierenden in die Entscheidungen an der Hochschule“, sagt Michael dazu. „Und ich finde es sehr ansprechend, dass die Kurse auf Leiten und Steuern ausgerichtet sind. Da kann ich viel mitnehmen für das zukünftige Arbeitsfeld“, stellt Johanna fest.  In  Wien sei das Studium stärker auf Forschung ausgerichtet,  sowohl auf quantitative als auch auf qualitative Methoden. An der Ev. Hochschule gebe es wiederum mehr Kombinationsmöglichkeiten für die Kurse, berichtet Michael.  Ganz anders als in Wien sei zudem der diakonische Anteil im Studium. Gerade die Blockwoche zu Beginn des Semesters sei super lehrreich gewesen. „Ich fand es gut, dass dargestellt wurde, welchen aktuellen Bezug religiöse und diakonische Themen haben“, sagt Johanna dazu.  Sie haben sich mit diakonischen Einrichtungen auseinandergesetzt, erzählen die beiden. Und Johanna ergänzt: „Das ist  vergleichbar mit der Caritas in Österreich –  mir war nicht bewusst, dass dies so große Arbeitgeber sind.“

Einblick in die Praxis

Während des Studiums waren beide in der Praxis tätig. Michael hat seine Masterarbeit über die gesellschaftliche Partizipation von taubblinden Menschen geschrieben und dafür teilnehmende Beobachtungen in Selbsthilfegruppen durchgeführt. Auch den Gebärden-Chor des Rauhen Hauses besuchte er dafür. „Mit dem ZeDiSplus arbeitete ich ebenfalls zusammen. Ich habe dort als Schriftdolmetscher am Arbeitskontext teilgenommen und mir wurde der Kontakt zu einem Interviewpartner vermittelt. Außerdem mache ich einen deutschen Gebärdensprachen-Kurs“, erzählt Michael. Johanna arbeitete während des Studiums als studentische Hilfskraft in einem Kontakt- und Beratungszentrum für Drogensüchtige. „Das ist spannend für mich, da wir so etwas in Österreich nicht haben“, sagt Johanna zu ihrer Tätigkeit.

Wiener Schnitzel und Franzbrötchen

Doch gibt es auch Dinge, die die beiden aus Wien vermissen? „Das Essen! Ein Wiener Schnitzel – die gibt es hier zwar auch, aber die sind anders. Oder Kaiserschmarrn - oder Palatschinken, das ist eine Art Pfannkuchen“, erklärt Michael und fügt hinzu: „Die Berge – gerade, wenn eine Kommilitonin mir schreibt, sie gehe Ski fahren." Und die Wiener Sprache fehle ihnen hier teils auch. „Hier gibt es so etwas wie einen Dialekt gar nicht. Ich habe mich sprachlich schon etwas angepasst. Kommiliton_innen sagen mir dann trotzdem gerne mal „Du redest so süß." Aber dieser Austausch macht es auch lebendig“, sagt Johanna.

Gleichzeitig würden die beiden gerne das ein oder andere mit nach Wien nehmen „Die Kioskkultur. Da kann man um 10 Uhr abends überall noch was kaufen, das gibt es bei uns nicht“, sagt Michael. „Und Franzbrötchen!“ - da sind sich beide einig.

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