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Diakonie international: Exkursion nach Aarhus, Dänemark

Im Rahmen des Diakoniestudiums fuhr eine Gruppe von Studierenden zusammen mit Dr. Ulrike Suhr, em. Professorin der Ev. Hochschule, im April 2022 zur Diakonenhojskolen nach Aarhus, Dänemark.

Dort besuchten sie die einzige diakonische Ausbildungsstätte Dänemarks, die 1920 gegründet wurde. Die Diakonenhojskolen bietet ihren Studierenden zwei Studiengänge an, einerseits den Abschluss als Sozialdiakon/in, andererseits die thematische Kombination von Kirche, Kultur und Kommunikation.

Prof. Dr. Peter Lodberg, Theologe an der Universität Aarhus, führte die Gruppe mit einem Vortrag ein in die Fragen von Kirche und Sozialstaat in Dänemark. Dabei ging er auf die historischen Wurzeln, die Bedeutung der Reformation (in Dänemark 1536) und die spezifisch dänische Konzeption einer identitätsstiftenden Einheit von Bevölkerung, Nation, Kirche und Staat ein. Die Däninnen und Dänen zahlen hohe Steuern, aber erleben auch die Vorzüge großer staatlicher Unterstützung, u.a. in vielen Bereichen der Bildung und Erziehung.

Abends gab es einen informellen Austausch mit dänischen Studierenden, mit Dr. Bodil Lodberg, Dozentin der Diakonhojskolen, die auf dänischer Seite die Exkursion vorbereitet hatte und begleitete, mit Bent Ulrikkeholm, dem langjährigen Dozenten in Aarhus, der schon oft mit Studierenden in der Ev. Hochschule war, und mit dem Direktor Jacob Zakarias Eyermann.

Die Gruppe besuchte am nächsten Tag drei unterschiedliche sozialdiakonische Projekte, ein Zentrum für wohnungslose junge Menschen, ein Projekt, das einsamen und mit psychischen Problemen belasteten jungen Menschen die Möglichkeit von Gemeinschaft, Austausch und stabilem Kontakt bietet und ein Cafe, das sich vor allem an ehemalige Strafgefangene wendet und sie unterstützt. Die Möglichkeit, mit Nutzerinnen und Nutzern dieser Einrichtung zu sprechen, vertiefte die Einblicke in diese Projekte.

Schließlich fand am Donnerstag ein gemeinsames dänisch-deutsches Seminar zu Fragen sozialer und diakonischer Professionalität statt. In kleineren Arbeitsgruppen tauschten sich die Studierenden aus und bereiteten jeweils Präsentationen für das Plenum vor: ein, wie ein dänischer Student im Feedback sagte, sehr anregendes und inspirierendes Seminar.

Vieles ist vergleichbar: die Überschaubarkeit der beiden Hochschulen, ihr evangelisches Profil, ihre Offenheit für den Diskurs mit anderen Religionen, ihr Bemühen, die einzelnen Studierenden in den Blick zu nehmen und sie in ihrer jeweiligen Begabung zu unterstützen.

Und manches ist so ganz anders. Jedenfalls war allen deutlich: dieser Austausch sollte unbedingt weitergeführt werden.

Allen Beteiligten an dieser Stelle herzlichen Dank für ihr Engagement. Wir haben uns über Eure Gastfreundschaft sehr gefreut und sagen: „vi ses!“

Dr. Ulrike Suhr

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Foto: Tobias Dirchsen Nielsen