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Austausch mit der Diakonenhochschule in Aarhus, Dänemark

Der Austausch mit der einzigen Ausbildungsstätte in Dänemark für „Sozialdiakone“ in Aarhus hat inzwischen schon Tradition.

Anfang Mai war eine Gruppe von 28 dänischen Studierenden mit ihren Dozentinnen Christina Brand Olsen und Katrine Graversen bei uns an der Hochschule und hat sich mit der Geschichte und Gegenwart des Rauhen Hauses beschäftigt und mit sich mit Studierenden der Evangelischen Hochschule über die unterschiedlichen Studiengänge und -strukturen an den beiden Orten ausgetauscht.

Ende Mai waren Gabriele Schmidt-Lauber und ich mit Studierenden, die den Diakonie-Abschluss machen werden, in Aarhus. Wir wurden von Dr. Bodil Lodberg. Dozentin an der Diakonhojskolen, und Prof. Dr. Peter Lodberg, Theologieprofessor an der Universität Aarhus, über die Situation der Dänischen Volkskirche und das Staats-Kirchen-Verhältnis informiert. Mit den Studierenden, die wir schon in Hamburg begrüßen konnten, hatten wir ein gemeinsames Seminar zu Fragen der diakonischen Professionalität, zu biblischen Texten, die zu diakonischem Handeln motivieren, und zu den interreligiösen Herausforderungen in der  diakonischen und sozialen Arbeit. Am letzten Tag besuchten wir unterschiedliche Organisationen, die im diakonischen und sozialen Feld tätig sind, u.a. hatten wir die Möglichkeit, mit Thomas zu sprechen, der im Café Exit nach seiner langjährigen Inhaftierung Unterstützung bekommt.

Für die Studierenden der Evangelischen Hochschule waren der Austausch mit den dänischen Studierenden, das Erlebnis einer kleinen und familiär wirkenden Hochschule in Aarhus und die andere Verortung von Diakonie in der dänischen Gesellschaft  interessant. In Dänemark gibt es zwar einen hohen Anteil an Kirchenmitgliedern, anders als in Deutschland aber wird von der Kirche keine soziale Arbeit erwartet. Die soziale und diakonische Arbeit, in der die Absolventinnen und Absolventen der Diakonhojskolen tätig sind, wird eher durch „NGOs“ getragen. Die dänische Kirche als „Volkskirche“ äußert sich auch nicht öffentlich zu gesellschaftspolitischen Fragen. Deutlich wurde auch, dass die Ev. Hochschule in Hamburg den diakonisch-theologischen Fragen in den Lehrveranstaltungen einen breiteren Raum einräumt als die Diakonenhochschule in Aarhus, die eher einen sozialpädagogischen Fokus hat.

Der Blick über die Grenzen öffnet neue Perspektiven.

Dieser Austausch sollte fortgesetzt werden. Ein herzlicher Dank für die Gastfreundschaft und das Engagement der Kolleginnen und Kollegen in Aarhus!
 

Prof.em. Dr. Ulrike Suhr

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Foto: Jørgen Diswal