Reallabor Effekte wirkungsorientierter Assistenzplanung (REwA)

Der im Bundesteilhabegesetz normierte Anspruch einer wirksamen und wirkungsorientierten personenzentrierten Eingliederungshilfe stellt sowohl Leistungsträger als auch -Erbringer*innen vor die Herausforderung, entsprechende Instrumente zur Erhebung des Bedarfes als auch zur Überprüfung der Bedarfsdeckung bzw. Zielerreichung zu entwickeln. Der Träger BHH Sozialkontor will in diesem Zusammenhang „Mein Navi“ schrittweise einführen, ein Instrument der individuellen Assistenzplanung.

Das Forschungsprojekt REwA, „Reallabor zu Effekten wirkungsorientierter Assistenzplanung“, besteht im Kern darin, die Nutzer*innen der Eingliederungshilfeleistungen dieses Trägers zu drei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten im Hinblick auf ihre Lebensqualität zu befragen. Hierfür wird der anerkannte Fragebogen OCXCAP-MH genutzt. Dieser misst Lebensqualität in verschiedenen Dimensionen und fragt nach dem Grad der Chancen einer Person, unter gegebenen Umständen die Lebensführung zu verwirklichen, die ihren Vorstellungen entspricht. Die zentrale Fragestellung lautet: „Lässt der Einsatz dieses neuen Instrumentes der Assistenzplanung positive Effekte auf die Selbstbeurteilung der Lebensqualität der Nutzer*innen von Eingliederungshilfeleistungen durch den BHH Sozialkontor erkennen?“

Von der Anlage her ist dieses Forschungsprojekt sodann als „Reallabor“ konzipiert. Dies bedeutet, dass den fachlich Verantwortlichen im Implementierungsprozess eine forschende Selbstbeobachtung ermöglicht werden soll, um hieraus Erkenntnisse für die Bewertung und Weiterentwicklung des Instrumentes und der realisierten fachlichen Praxis zu gewinnen. Die Praxis macht sich zum „Labor“, also zu einem Ort, wo im Vollzug von innovativer fachlicher Praxis zugleich Erkenntnisse über diese Praxis selbst gewonnen werden können.

Die Durchführung erfolgt daher als gemeinsam gestalteter Arbeitszusammenhang im Sinne eines „Forschungszirkels“, bestehend aus einzelnen Mitarbeiter*innen der drei Erhebungsbereiche des Trägers Sozialkontor und dem FBT der Evangelischen Hochschule. Die Mitarbeiter*innen des Trägers realisieren vor Ort zu den drei definierten Zeitpunkten die Erhebung der Daten, die sodann vom FBT ausgewertet und in den Forschungszirkel eingebracht werden. Zudem werden die Befunde aus t1 und t2 den beteiligten Bewohner*innen präsentiert und auf diese Weise kommunikativ validiert.

 

Projektlaufzeit:
Oktober 2023 bis Juni 2026

Wissenschaftliche Leitung

Wissenschaftliche Mitarbeiterin:

Alexa Fentrop
Forschungsteam Behinderung und Teilhabe (FBT)
alexa_fentrop@yahoo.de

Kooperationspertner

BHH Sozialkonto