Zugänge der Jugendhilfe zu linksautonomen Jugendszenen
Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geht es in dem Forschungsprojekt um eine Bestandsaufnahme zu den Fragen:
- inwieweit es sich bei den Vorfällen der letzten Jahre - gewalttätige Auseinandersetzungen in „Szenestadtteilen“ und Sachbeschädigungen in Hamburg (als eine der deutschen Städte neben Berlin, in der eine linksautonome Szene aktiv in Erscheinung tritt) - um ein politisch motiviertes Agieren von Jugendlichenhandelt, die der linksautonomen Szene nahe stehen;
- und ob bzw. wie sie von der Sozialen Arbeit / Jugendhilfe – etwa der offenen Jugendarbeit, Streetworker_innen etc. - erreicht werden bzw. erreicht werden können und sollen.
Projektzeitraum:
1. November 2010 bis 30. Juni 2011
Auftraggeber_in:
Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Ansprechpartner_innen
Prof. em. Dr. Thomas Möbius
Anja Wendland
Ausführliche Beschreibung
Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht damit nicht die Frage nach primärpräventiven Strategien (z.B. Gewaltprävention), sondern nach sekundärpräventiven Ansätzen der Kontaktaufnahme und Angebotsentwicklung für Jugendliche z.B. in Form von sozialräumlichen Angeboten im Stadtteil.
Da es aktuell keine Studien zu jungen Menschen in linksautonomen Szenen und deren An- oder Einbindung in die Jugendhilfe gibt, soll mithilfe dieser Bestandsaufnahme geklärt werden, inwieweit überhaupt ein Handlungsbedarf seitens der Jugendhilfe und kooperierender Instanzen im Hinblick auf eine oder auch mehrere identifizierbare Gruppen in Hamburg gesehen wird. Zum anderen wird der Frage nachgegangen, ob und in welcher Form Jugendhilfe für diese Gruppen sinnvollerweise und legitimer Weise zuständig ist.
Um diese Fragen zu beantworten, werden anhand von qualitativen, leitfadengestützten Interviews Einschätzungen von verschiedenen Expert_innen aus den Bereichen der Sozialwissenschaften, der Behörden und der Jugendarbeit über Lebenslagen von Jugendlichen in linksautonomen Jugendszenen in Hamburg sowie über sich möglicherweise daraus ableitende Handlungsbedarfe zusammenzutragen.