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Studierende des Hanover Helps e.V. sind „Studierende des Jahres 2023“
Kirstin Kock – Studierende der Ev. Hochschule im praxisintegrierten Studiengang ist eine der Gründerinnen der Organisation Hanover Helps e.V. Gemeinsam mit ihren sechs Gründungsmitglieder_innen hat sie die Auszeichnung „Studierende des Jahres 2023“ vom Deutschen Hochschulverband (DHV) und vom Deutschen Studierendenwerk (DSW) erhalten. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert.
Hanover Helps e.V. wurde zu Beginn des Krieges in der Ukraine gegründet und ist aus der Initiative Hanover4Ukraine hervorgegangen. Seitdem haben sie viele Projekte und Aktionen zur Unterstützung der geflohenen Menschen aus dem Kriegsgebiet durchgeführt. Unter anderem haben sie aus Spendensammlungen die Errichtung von Kinderspielbereichen in den Erstaufnahmeeinrichtungen unterstützt.
Interview mit Kirsten Kock
Wie kamt ihr auf die Idee für das Projekt?
Grundsätzlich haben wir am Anfang des Krieges wie so viele andere pausenlos die Nachrichten verfolgt. Daraus hat sich die Motivation ergeben, irgendwie helfen zu wollen und auch zu müssen. Eine Woche später haben wir dann schon die ersten Konvois organisiert und an die polnisch-ukrainische Grenze geschickt. Daraufhin hat sich uns die Frage gestellt, wie wir Geflüchteten auch in Hannover helfen können, woraus sich dann die Schulranzen-Aktion und die Errichtung von Spielewiesen in den Unterkünften entwickelt hat.
Wie habt ihr euch organisiert?
Das Gründerteam besteht zu einem Großteil aus Personen, die mit mir zusammen in Hannover Politikwissenschaft studiert haben. Daher kannten wir uns, waren zum Teil befreundet, und da wurde viel herumtelefoniert, wer denn Lust und Zeit hätte sich an dem Projekt zu beteiligen. Viele andere Engagierte wurden durch die Spendenaufrufe in den Lokalmedien oder auf Social Media auf uns aufmerksam. Unsere Einsätze planen wir dabei immer online durch verschiedenste Programme.
Bist du immer noch aktiv?
Ja, ich versuche trotz meines Umzugs ein aktives Mitglied zu bleiben. Ich habe zwischendurch eine kleine Pause eingelegt, aber jetzt bin ich wieder voll dabei und versuche bei Bedarf auch oft nach Hannover zu kommen, wenn die Zeit es zulässt. Sonst bin ich bei den wöchentlichen Besprechungen dabei und teile fleißig auf Social Media, um Aufmerksamkeit für unseren Verein zu gewinnen.
Hat der Verein Einfluss auf deine Entscheidung für das Studium der Sozialen Arbeit gehabt?
Einfluss auf die grundsätzliche Entscheidung Soziale Arbeit zu studieren, hatte der Verein nicht, da ich zu Beginn des Krieges den dualen Studienplatz schon sicher hatte. Aber die Arbeit hat mir gezeigt, dass ich hier ganz richtig bin und die Arbeit mit den verschiedensten Gruppen mir sehr viel Spaß macht. Mein Praxispartner ist der Allgemeine Soziale Dienst in Altona. Obwohl Geflüchtetenhilfe und Nothilfe ein anderes Arbeitsfeld ist, so überschneidet sich doch vieles. Gerade wenn es um die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Bereichen oder die Organisation der Hilfe geht.
Wie hilft dir die Erfahrung aus der Gründung und der Arbeit mit dem Verein bei deinem Studium und deiner Praxis?
Im Persönlichen kann ich sagen, dass ich durch die Arbeit sehr viel selbstbewusster geworden bin, und den Wert unseres Vereins anerkenne. Außerdem wurde mir nochmal deutlich, dass Hilfe nur dann effektiv gelingen kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. So habe ich in meinen Praxiszeiten auch immer die Sozialraumorientierung im Blick. Durch die Gründung und die verschiedenen Einsätze habe ich auch vieles über allgemeine Management-Aufgaben gelernt, die mir jetzt im Studium helfen können.
Hier gibt es einen Einblick in den Verein Hanover Helps e.V.